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Nach einer Jahreszahl von 1585, die auf einem inzwischen entfernten Torbogen zu sehen war, war zu dieser Zeit offenbar ein Haus vorhanden. Auf dem südlichen Eckständer des Fachwerks am Haus ist jedoch die Jahreszahl 1602 zu sehen. Dies dürfte auch das Baujahr des jetzigen Hauses sein. Damit fällt die Entstehung der heute noch weitgehend erhaltenen Hofanlage in die wirtschaftliche Blütezeit Bürgstadts im ausgehenden 16. Jahrhundert. Bereits vor 1900 wurde im gemauerten Erdgeschoss das vierte Fenster der linken Fenstergruppe geschlossen und damit der ursprüngliche architektonische Gleichklang mit dem ersten Stock gestört. Auf dem Erdgeschoss mit Sandsteinumrahmungen in den Fensteröffnungen ruht das in den darüber liegenden Stockwerken leicht überkragende Fachwerk. An der Giebelseite weist das Gebäude die üblichen Zierelemente auf: geschnitzte Eckständer, Andreaskreuze, Männer und Kopfwinkelbänder. Das giebelständige Wohnhaus ist mit einem Krüppelwalmdach gedeckt. Dieser repräsentative Fachwerkbau dürfte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Mainzer Domkapitels gelangt sein, dessen Einkünfte zu dieser Zeit von der Mainzer Domfaktorei im Miltenberger Hartigsbau verwaltet wurden. Bereits um 1680 wurde der Hof jedoch vom Mainzer Domkapitel wieder verkauft.

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